Entsalzung von Eisen, Bronze und Keramik

zurück

Boden- und Meerwasserfunde sind, so paradox es klingt, besonders nach ihrer Bergung gefährdet. Neben den rasch stattfindenden Oxidationsvorgängen an Luftsauerstoff sind es vor allem die Chloride, welche ein Objekt vollständig zerstören können, wenn es erst einmal getrocknet ist. Deshalb sollten Boden- und Meerwasserfunde zunächst luftdicht abgeschlossen und feucht gehalten, bzw. in wässrigen Lösungen gelagert werden, bis der Fund mit einer kompatiblen Methode entsalzt werden kann. Ist ein Objekt bereits getrocknet, so sind auch die zuvor darin gelösten Chloride getrocknet, respektive kristallisiert. Chloride sind hygroskopisch und eine relative Luftfeuchte (rF) 55% reicht aus, um sie „zu aktivieren“. Sowohl bei der Kristallisation als auch bei der Aufnahme von Luftfeuchtigkeit vergrößern sich die Oberflächen der Chloride, wodurch eine enorme Sprengkraft erzeugt wird.
Objektgröße, Materialbeschaffenheit und Zustand entscheiden, welche Entsalzungsmethode angewandt wird. So ist z.B. die Entsalzung von ungebranntem Ton weder im Natriumsulfitbad noch im heißen Wasserdampf möglich oder die elektrolytische Entsalzung für Metallobjekte völlig unkompatibel. Geeignete Methoden können auch alternierend stattfinden, um z.B. effektiver zu entsalzen und um Zeit einzusparen, denn eine weitgehend erfolgreiche Entsalzung kann bis zu 14 Monate dauern.

zurück

 
Zum Seitenanfang