Methodik
Ursprünglich schien es unmöglich, die mit Silikon in passgenaue Nischen eines Marmoraltars geklebten und verzierten Messingplaketten wieder zu entfernen, ohne dabei den Altar und die Messingplaketten zu beschädigen.
Die Messingplaketten gehörten ehemals zu einem nicht mehr existenten Seitenaltar aus Holz. Für seine Rekonstruktion musste nun eine Methode gefunden werden, um die fragilen Treibarbeiten aus Messing zerstörungsfrei aus ihrem Silikonbett zu lösen.
Mit der Konstruktion und dem Bau einer speziellen pneumatischen Anlage konnte dieses Projekt erfolgreich umgesetzt werden. Somit wurde die Voraussetzung für die Rekonstruktion des ursprünglichen Seitenaltars (siehe links) und damit für die Renovierung des gesamten Kirchenraumes geschaffen.
Das Prinzip beruht auf der Eigenschaft gesättigter Salzlösungen, in einem abgeschlossenen System eine spezifische relative Luftfeuchte einzustellen.
Nachdem diese Methode durch Christoph Waller für die Klimatisierung von Vitrinen salonfähig gemacht wurde, ist hiermit der Anwendungsbereich erweitert worden: Durch Austausch diverser Salzlösungen, die jeweils eine spezifische Luftfeuchte einstellen, kann ein Objekt sowohl reguliert befeuchtet, als auch entfeuchtet und getrocknet werden. Es wurde festgestellt, dass sich dabei die relative Luftfeuchte linear, also kontinuierlich erhöht und auch absenkt. Eine Verwirbelung der Salzkristalle im Innenraum, etwa durch die Änderung der Temperatur- und Druckverhältnisse, wird aus physikalischen Gründen nachweislich und definitiv ausgeschlossen.